Was uns antreibt

Bereits als Kind habe ich mich für Motorräder interessiert. Wo gleichaltrige Mädchen Pferdebildchen sammelten, waren es bei mir Fotos der damals aktuellen Motorradmodelle – wie z.B. die Yamaha XS 1100 oder die XT 500 mit dem stylisch silberfarbenen Tank.

Mit 15 bekam ich das obligatorische Mofa (Marke Solo), was mir aber schnell etwas zu lahm war. Sobald ich 16 wurde und „größere Modelle“ fahren durfte (damals war das ohne Führerschein bis 40 ccm Hubraum erlaubt), half mir mein Bruder, in den Besitz einer wundervoll altmodischen Zündapp Combinette zu gelangen – ein absolutes Schmuckstück. Bis heute bereue ich es, sie jemals weiterverkauft zu haben.

Mit 18 musste ich mich aus finanziellen Gründen zwischen dem Auto- und dem Motorradführerschein entscheiden – und wählte das Auto (da ging Vernunft vor Gefühl). Aber nur wenige Jahre später holte ich den Zweiradschein nach und leistete mir mein erstes richtiges Motorrad: eine Yamaha XT 600 in der etwas exzentrischen Farbkombination grün-lila … aber immerhin hatte sie noch Speichenfelgen ;-).

Damit erlebte ich nun meine ersten längeren Motorradurlaube als Selbstfahrerin – und bin bis heute nicht davon losgekommen. Die XT 600 ist längst Vergangenheit, ihr nachgefolgt ist für viele schöne Jahre eine BMW F 650 ST. Und seit 2014 fahre ich meine jetzige große Motorradliebe: die BMW G 650 GS.

Warum nun aber ausgerechnet Motorrad-Urlaube?

Und nicht vermeintlich bequemere Fahrten z.B. mit dem Auto oder Wohnmobil?

Nun, auf dem Motorrad bekommt man einfach viel mehr mit von den bereisten Gebieten. Unter sich ein wendiges, auf das Wesentliche reduziertes Fortbewegungsmittel, ist man den Witterungseinflüssen nahezu direkt ausgesetzt. Gerüche, Temperaturen, Feuchtigkeit, Geräusche, Wind – all das nimmt man sehr viel deutlicher wahr als in der schützenden Kabine eines anderen Fahrzeuges. Das alleine macht für mich einen Motorradurlaub schon aufregender und eindrucksvoller als z.B. eine Wohnmobilfahrt – trotz mancher Widrigkeiten und auch mal blank liegender Nerven bei schlechtem Wetter.

Hinzu kommt noch, dass mir das Motorradfahren einfach Spaß macht, wohingegen ich Autofahrten als anstrengend (weil langweilig) empfinde. Wo ich also mit dem Auto nur schnellstmöglich irgendwie ankommen will, macht es mir mit dem Motorrad nichts aus, wenn wir teilweise bis zu 10 Stunden pro Tag damit unterwegs sind – denn hier ist die Fahrt selbst schon das Ziel, und das Ankommen nur der erholsame Schlusspunkt eines aufregenden Tages.

Somit freue ich mich auf jeden weiteren Urlaub, den Marvin und ich mit unseren Möppeds noch unternehmen werden 🙂