Brief von BMW – Rückruf für die G 650 GS, Baujahr 2014

Anfang September finde ich in meinem Briefkasten eine Nachricht von BMW: meine GS braucht ein Software-Update.

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Meine gerade mal ein Jahr alte BMW G 650 GS würde ein Softwareupdate benötigen, steht in dem Schreiben von BMW, das ich Anfang September aus meinem Briefkasten fische. Es gäbe bei der bisherigen Software gelegentlich Probleme im Leerlauf, manchmal würde der Motor einfach ausgehen, heißt es erklärend in dem Brief.

Als ich das lese, fallen mir auch prompt zwei Situationen ein, in denen der Motor meiner GS tatsächlich ausgegangen ist. Ich hatte es damals auf alles Mögliche geschoben, auf eine unsauber funktionierende Software allerdings nicht.

Weil ich nicht völlig planlos sein will, suche ich im Internet nach anderen, die auch so einen Brief erhalten haben, und siehe da, es gibt sie :-). Anscheinend betrifft das recht viele G 650 GS, alle mit Baujahr 2014, manche hatten recht häufig diese Leerlauf-Probleme, andere wiederum nicht, einige sind auch skeptisch, ob sie das Update überhaupt durchführen sollen („Never change a running system.“).

Werkstatttermin

Nun gut, da ich davon ausgehe, dass BMW sich nicht selbst ohne Grund doch recht hohe Kosten verursacht  – das Herausfinden der aktuellen Halteradressen über die KFZ-Zulassungstelle, das Schreiben und Verschicken der Briefe und natürlich dann auch noch die Werkstattzeit, so ganz billig ist das ja schließlich nicht – vereinbare ich umgehend einen Termin beim BMW-Motorradzentrum in München, und bekomme ihn auch sehr kurzfristig.

Letzten Mittwoch, um kurz vor 9, gebe ich mein Motorrad dort ab, bestelle mir einen Cappuccino – und kaum eine Stunde später, um 10 Uhr, ist die GS auch schon wieder fertig. In der Kopie des Werkstattberichtes, um die ich gebeten habe (vollständige Unterlagen schaden nie), steht, dass die Software geupdatet und eine Schelle am Drosselklappenstutzen festgezogen wurde. That’s it.

Und ist jetzt etwas anders als zuvor?

Ich bilde mir ein, dass das schon der Fall ist. Ich bin inzwischen schon wieder ein paar Mal quer durch die Stadt gedüst und habe das Gefühl, dass sie jetzt etwas runder läuft, weicher, auch im niedrigen Drehzahlbereich. Das raue Tock-Tock, das sie vorher bei unter 2.500 Umdrehungen gerne hatte (und was ich sehr charmant fand, weil es mich immer an meine alte Yamaha XT 600 erinnert hat), fehlt nun, sie fährt sich insgesamt weniger ruppig, ist geschmeidiger, aber genauso sensibel wie vorher. Das Standgas scheint ein wenig höher eingestellt zu sein, auch im kalten Zustand ist sie nun nicht mehr so unruhig. Bin mal gespannt, wie sich das auf den Spritverbrauch auswirken wird.

 

Was für Erfahrungen habt ihr mit dem Software-Update gemacht? Läuft sie nun wirklich gleichmäßiger – oder ist das nur in meiner Einbildung der Fall? 🙂

 

Nachtrag (Januar 2016):

Wie es scheint, haben tatsächlich nicht alle das Glück, nach dem Update ein ruhig laufendes Motorrad fahren zu können. Die Kommentare unter diesem Artikel sprechen Bände: Das Update ist offensichtlich nicht in jedem Fall eine Verbesserung, in manchen sogar eine dramatische Verschlechterung.

Ich kann daher nur raten: Lest die Kommentare und entscheidet dann, ob ihr riskieren wollt, dass euer Motorrad möglicherweise hinterher nicht mehr vernünftig läuft. Wie groß das Risiko ist, kann ich natürlich nicht sagen. Ein zufriedener Kunde schreibt nur äußerst selten in Foren, vielleicht sind die schlechten Erfahrungen ja tatsächlich nur ganz seltene Ausnahmen.

Trotzdem. Meiner Meinung nach darf es so etwas überhaupt nicht geben, kein einziges Mal. Liebe Ingenieure von BMW: Bitte überarbeitet die Software doch noch einmal Zeile für Zeile. Es ist noch immer der Wurm drin!