Derzeit bedienen zwei Fährlinien die Strecke: Fjordline und Colorline.
Die Fjordline fährt in der Hauptsaison dreimal täglich (jeweils um 10:00 Uhr, 17:00 Uhr und 23:30 Uhr), die Überfahrt auf den schnellen Katamaranen dauert 2h 15 min.
Die Colorline wiederum fährt zweimal täglich (um 12:15 Uhr und 20:45 Uhr), braucht 3h 15 min und ist etwas teurer als Fjordline, dafür sind die Fähren größer.
Achtung, bei der Planung des Termins aufpassen!
Die Fährpreise sind nämlich nicht immer gleich.
Grundsätzlich gilt: Je unattraktiver die Uhrzeit und der Tag, umso billiger die Überfahrt.
Nimmt man also eine Fähre an einem Mittwoch spät abends, so kostet die Fahrt deutlich weniger als am Vormittag eines Feiertages oder Wochenendes. Am schlimmsten sind die Samstage!
Ein Beispiel: Wir haben an einem Freitag auf der 17:00 Uhr-Fähre für unsere beiden Motorräder und uns knapp 120,00 Euro für die Überfahrt bezahlt. Am Samstag um 10:00 Uhr hätte die Fahrt bei der gleichen Fährlinie 310,00 Euro gekostet! Da lohnt es sich doch, ggf. ein wenig umzuplanen.
Wir empfehlen, bei der Planung eurer Tour eine „Probebuchung“ über die Webseiten der Fährlinien für den von euch für die Überfahrt vorgesehen Tag durchzuführen. Die hier errechneten Preise entsprechen dann den vor Ort verlangten – von ein paar Schwankungen im Wechselkurs einmal abgesehen.
Zieht man eine der Fähren in Betracht, die erst spät in der Nacht in Kristiansand ankommen, so findet man auf dem Campingplatz Roligheden direkt im Ort eine günstige Übernachtungsmöglichkeit, die Rezeption ist rund um die Uhr besetzt.
Vorab buchen oder einfach hinfahren?
Wir sind einfach hingefahren – und haben einen Platz bekommen. Tickets werden direkt an der Kontrollstation verkauft, man muss also in kein separates Gebäude. Wir haben allerdings auch schon davon gehört, dass Motorradfahrer abgewiesen wurden und erst (u.U. mehrere Fähren) später eine Überfahrt ergattern konnten. Es ist nämlich nicht so, dass ein kleines Möped immer einen Platz findet, im Gegenteil: Die Motorradstellplätze (auf den Fähren der Fjordline) sind begrenzt! Auf unserem Katamaran war das gerade mal ein knappes Dutzend. (Für die Colorline fehlt uns hier die Erfahrung – wenn einer von euch dazu etwas sagen kann, so teilt uns das doch bitte mit).
Und hier auch gleich der nächste wichtige Tipp:
Als Motorradfahrer solltet ihr deutlich früher am Fährhafen sein! Die Motorräder werden nämlich zuerst verladen (in unserem Fall ca. 1 ,5 h – 1,25 h vor Abfahrt), da die Stellplätze nach dem Einfahren der anderen Fahrzeuge nicht mehr zugänglich sind.
Hier nützt es also u.U. nichts, eine bereits gebuchte Überfahrt zu haben.
An Bord angekommen müssen die Mopeds gesichert werden. Dazu hängen an den Wänden vor den Stellplätzen Spanngurte, auf dem Boden befinden sich dicke Metallösen. Weiß man nicht so recht, wie man dabei am besten vorgeht, kann man sich Tipps von den anderen Motorradfahrern holen – oder diese einfach beobachten. Ist das Moped festgezurrt, kann man sich auf den Weg in die Passagierräume machen und sich auf Norwegen freuen.
Verpflegung während der Überfahrt
In den Aufenthaltsräumen angekommen bemerkt man schnell zahlreiche Schilder, die auf das tolle Buffet an Bord hinweisen. Uns erschien das allerdings recht teuer, selbst wenn einige Getränke inklusive sind – da wir nach Ankunft noch zu fahren hatten, kamen Bier und Wein für uns sowieso nicht in Frage. Weitere überall herumhängende Schilder waren (absichtlich?) so formuliert, dass der Eindruck entstand, man dürfe auf den Sitzplätzen überhaupt nichts essen. Dem ist aber nicht so. Verboten ist der Konsum von mitgebrachten Speisen und Getränken sowie den im Duty-Free-Shop gekauften Lebensmitteln (letzteres wohl aus steuerlichen Gründen). Es ist aber durchaus möglich (und erlaubt), in den kleinen Supermärkten an Bord (die nicht duty-free sind und die gleich bei Abfahrt geöffnet haben) diverse Speisen und Getränke zu erträglichen Preisen zu kaufen und auf den Sitzen im Aufenthaltsbereich zu konsumieren.
Bei Ankunft in Kristiansand muss man nicht hetzen. Da hier nun natürlich zuerst die anderen Fahrzeuge entladen werden müssen, hat man als Motorradfahrer genug Zeit, um die Spanngurte wieder zu lösen, diese aufzuräumen und den (leicht gestressten) Fahrzeugbesitzern und dem (wiederum völlig entspannten) Fährenpersonal beim Herausmanövrieren der extrem eng geparkten Autos zuzusehen :-).