Die Öresundbrücke – schnelle Verbindung, grandioser Blick

Am 1. Juli 2000 wurde die Öresundbrücke zwischen Malmö und Kopenhagen dem Verkehr übergeben. Was es dort für Motorradfahrer zu beachten gibt, lest ihr hier.

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Die Öresundbrücke ist die weltweit längste Schrägseilbrücke für kombinierten Straßen- und Eisenbahnverkehr, verbindet Malmö (Schweden) mit der dänischen Hauptstadt Kopenhagen und bietet für Urlauber (und natürlich auch Anwohner) eine schnelle Möglichkeit, zwischen dem dänischen und dem schwedischen Festland hin- und herzureisen.

Als ich vor vielen Jahren das erste Mal in Schweden war (mit dem Wohnmobil), befand sich die Brücke erst im Bau und ich musste noch die Route über die Fähren zwischen Helsingør und Helsingborg wählen. Grundsätzlich spricht da ja nichts dagegen – ich mag Fähren -, aber da ich dieses gigantische Bauwerk unbedingt auch einmal live sehen (und überqueren) wollte, gab es für Marvin und mich während unserer Skandinavien-Tour 2015 natürlich keine Alternative zur Öresundbrücke.

Hier die Informationen, die wir auf unserer Fahrt von Malmö in Richtung Kopenhagen gesammelt haben:

Kosten für die Überquerung der Öresundbrücke mit dem Motorrad

Auf schwedischer Seite befindet sich (für beide Fahrtrichtungen!) die Mautstation, an der man seinen Obolus für die Benutzung der Brücke entrichten muss.

Für eine einzelne Fahrt in eine Richtung muss man pro Person und Motorrad mit ca. 26,00 Euro rechnen. Hier gleich eine Besonderheit:

Das Symbol zur Infobox

Achtung Kreditkartennutzer!

Wenn man als Motorradfahrer die Maut mit der Kreditkarte bezahlen möchte, so darf man auf keinen Fall die normalen Spuren für Kreditkartenzahlung verwenden! Diese sind nämlich ausschließlich auf PKWs (und größere Gefährte) ausgelegt. Wir Motorradfahrer müssen in so einer Situation die Spur für manuelles Zahlen verwenden. Hier darf man dann auch mit Karte bezahlen.

Wir sind natürlich prompt an die Kreditkartenspur gefahren, hatten jedoch insofern Glück, als dass ein Mitarbeiter der Brückengesellschaft uns dabei beobachtet hat. Noch ehe ich meine Kreditkarte in den dortigen Automaten stecken konnte, kam er herbeigelaufen und hat uns die Sache erklärt. Statt uns aber dann zum richtigen Schalter zu schicken (es war nichts los an der Mautstation und wir hätten ohne Weiteres wenden und dorthin fahren können – mit einer Schlange hinter uns wäre das natürlich nicht so einfach gewesen), hat er kurzerhand die Kasse geöffnet und die Maut von uns kassiert (via Kreditkarte).

Ein großes Lob daher für den Service, aber ein Minus für die Ausschilderung. Bei genauer Betrachtung der Hinweisschilder ist einem zwar schon aufgefallen, dass Motorräder hier nicht abgebildet sind – aber ein durchgestrichenes Motorrad wäre wohl doch etwas deutlicher gewesen.

Die Fahrt über die Brücke

Die Brücke ist mehrspurig (zwei Spuren samt Haltestreifen in jede Richtung) und führt schnurgerade über den Öresund. Dabei spüren wir Motorradfahrer hauptsächlich eins sofort: es ist windig, sehr windig! Je nach Wetterlage zerren die Böen von allen Seiten an einem und machen die Fahrt u.U. ein wenig unruhig.

Doch dank der Kreiselkräfte bringt uns ja ab einer gewissen Fahrgeschwindigkeit selbst ein sehr kräftiger Windstoß nicht zum Umkippen, daher können wir den Blick immer wieder schweifen lassen und die uns umgebende Landschaft in vollen Zügen genießen. Und die ist durchaus sehenswert: rechts und links weites Meer (wann fährt man schon mal mit dem Motorrad übers Wasser ;-)), am Horizont die Silhouetten teils auch sehr großer Schiffe, und in Fahrtrichtung die stetig näher kommende Küste von Dänemark. Möwen haben diesen Weg schon lange als bequeme Route über die Meerenge entdeckt und schweben in der die Brücke umgebenden Thermik neben uns her. Schön! Leider gibt es keine (legalen) Haltemöglichkeiten auf der Brücke selbst, und da wir ohne Helmkamera unterwegs waren, besitzen wir keine eigenen Fotos von der Brücke.

Viel zu schnell ist der Spaß dann auch wieder vorbei. Der gesamte Brückenzug hat eine Länge von knapp 8 km, die Hochbrücke selbst (die eigentliche Öresundbrücke) ist „nur“ 1 km lang. Nach ein paar Minuten Fahrt ist man schon auf der anderen Seite angelangt – und wird nach unten, in einen (sehr modernen und hell ausgeleuchteten) Tunnel geleitet. Pustekuchen also mit einem Blick auf Kopenhagen! Als wir wieder zurück an die Oberfläche gelangen, liegt ein Großteil der Hauptstadt Dänemarks bereits hinter uns.

Fazit

Ich kann es auch jedem nur ans Herz legen, zumindest einmal über diese Brücke zu fahren – ich fand schon, dass es ein beeindruckendes Erlebnis war. Ob man das jedoch noch häufiger wiederholen muss, steht jedem selbst frei zu entscheiden.

Tatsächlich ist die Fähre via Helsingør/Helsingborg etwas billiger als die Brücke (ca. 21 Euro für eine Person und ein Motorrad), dafür braucht man natürlich deutlich mehr Zeit – was wiederum für eine Pause und etwas Entspannung auf der Fahrt sorgt. Und je nach gefahrener Route kann man sich u.U. noch dazu ein paar Streckenkilometer einsparen.